Ein Berg von Arbeit: Über Selbstausbeutung und berufliche Subjektivierung an der Kulturpädagogischen Arbeitsstelle für Künstlerweiterbildung (1994 – 2001)
Vortrag und Gespräch mit Prof. Dr. Carmen Mörsch
13. Juni 2022, 17:30, Hörsaal (Raum 308) , Institut für Kunst im Kontext, Einsteinufer 43-53, 10587 Berlin
In diesem Beitrag verstehe ich mich gleichzeitig als Zeitzeugin und als historiografisch arbeitende Forscherin. Ich habe von 1994 bis 1998 an der damaligen Kulturpädagogischen Arbeitsstelle für Künstlerweiterbildung – heute Institut für Kunst im Kontext – studiert und im Anschluss bis Beginn der 2000er Jahre noch einige Lehraufträge dort übernommen. Meine aktive Involvierung fand also in der Phase zwischen Mauerfall und dem Anschlag auf die Twin Towers statt, sowie in der Hochzeit der Institutionskritik und Partizipation im künstlerischen Feld.
Ich werde einige der Projekte, an denen ich beteiligt war oder die ich initiiert habe, besprechen – dazu gehören die Ausstellung „Bunker/Berg“ im Heimat Museum 1995 (ein Projektseminar von Katja Jedermann), die Arbeit in der Museumspädagogik und kulturellen Erwachsenenbildung (Begleitet von den Lehrveranstaltungen von Jutta Kunde) sowie die von mir mitgegründete Gruppe Kunstcoop©, für eine künstlerisch perspektivierte Kunstvermittlung. Mein Anliegen ist, diese Arbeitszusammenhänge und ihre Produktionsbedingungen versuchsweise zeithistorisch und ausbildungsbiografisch zu kontextualisieren. Auf dieser Grundlage möchte ich gerne gemeinsam mit den Anwesenden in ein vergleichendes Nachdenken über die gegenwärtigen Ausbildungs- und Produktionsbedingungen am Institut kommen.
Carmen Mörsch ist Professorin für Kunstdidaktik an der Kunsthochschule Mainz, Johannes-Gutenberg Universität. Sie ist Mitglied im Leitungsteam des Graduiertenkollegs "Bildungsprozesse in der diskriminierungskritischen Hochschullehre", des Netzwerks "Another Roadmap for Arts Education" https://another-roadmap.net/ und des Kollektivs e-a-r, education and arts research http://e-a-r.net/ .
Vortrag und Gespräch finden statt im Rahmen des Kolloquiums zur Geschichte des Instituts für Kunst im Kontext von Claudia Hummel.
Fotos: Carmen Mörsch