Imaging Time

Elena García Jiménez

 

Imaging Time beginnt im Wartezimmer der Klinik für Neurochirurgie der Charité Universitätsmedizin Berlin. Meine Erfahrung des Zeitempfindens in Verbindung mit diesem besonderen Ort führte mich zu der Frage, mit der sich diese Arbeit beschäftigt: Wie wäre es, wenn wir die Zeit durch ein Mikroskop sehen könnten?

Die imaginäre Verwendung eines Mikroskops zur Beobachtung der Zeit gab mir die Möglichkeit, mich der Koexistenz von verschiedenen Zeitskalen anzunähern, wobei ich insbesondere auf die Vielzahl von periodischen Phänomenen, deren rhythmische Strukturen die Zeitwahrnehmung ermöglichen, geachtet habe.

Die Arbeit besteht aus zwei Teilen; eine handelt davon, wie man auf plastische Weise eine Zeitprobe durchführen könnte. Es handelt sich dabei um zwei Bilder, die zwei Augenblicken entsprechen, die durch eine Zeitspanne von 0,03 Sekunden getrennt sind, also die Kapazitätsgrenze des Menschen zur Zeitwahrnehmung. Sie entsprechen zwei aufeinanderfolgenden Frames meiner audiovisuellen Aufzeichnung, die im Wartezimmer der Klinik aufgenommen wurde.

Der zweite Teil beschäftigt sich mit der Vergrößerung der Zeitprobe, und zwar durch die Simulation von Ton in Bewegung als Materialisierung rhythmischer Strukturen. In diesem Fall habe ich mit der Tonspur des audiovisuellen Materials gearbeitet, der Zeitspanne von 0,03 Sekunden entspricht, die durch die gewählten Frames entstanden ist. Auf dieselbe Tonspur habe ich verschieden Klänge produziert, welche in einem Mehrkanalsystem wiedergegeben sind.

© Elena García Jiménez

Elena García Jiménez (*1980, Madrid). 2004 Studium der Freien Kunst an der Universidad Complutense de Madrid. 2002/03 Austauschstudentin an der Kunstakademiet i Trondheim, Norwegen mit Duba Sambolec. Ausgewählte Ausstellungen: Generación 2011, Tentaciones (Estampa), Cartografía nómada (AJG Gallery) und ARCO Madrid (Adhoc Galeria). Kollektive Projekte: Espacio para no detenerse in Barcelona und Dreiecke in Berlin. Arbeitet in Madrid und Berlin als freie Künstlerin.

Betreut von Wolfgang Knapp

© Elena García Jiménez