Migration: Spiel und Fiktion für eine offene Gegenwart
Eine Ausstellung von Kunst-im-Kontext Alumni in Bogota
12.-30. September 2017
18:30 Uhr
Universidad Jorge Tadeo Lozano
Carrera 4 No. 22 - 61
Bogotá
Am 12. September 2017 wird in Sala Alterna der Universidad Jorge Tadeo Lozano in Bogota die Ausstellung "Migration: Spiel und Fiktion für eine offene Gegenwart" eröffnet, die die Installationen, Videos und Fotografien von Kunst im Kontext-UdK-Alumni Katrina Blach, Ilaria Biotti, Birgit Auf der Lauer und Caspar Pauli sowie Juan Pablo Díaz und Mattia Bier zeigen. Es handelt sich um den zweiten Teil der Ausstellungsreihe zum Thema Migration, ein Gemeinschaftsprojekt von Goethe-Institut Kolumbien, Observatorio de Poéticas Sociales der Universidad Jorge Tadeo Lozano und dem Institut für Kunst im Kontext der Universität der Künste (UdK) Berlin, kuratiert von der Künstlerin und UdK-Dozentin Kristina Leko und Sylvia Suárez, Kuratorin und Dozentin an der Universidad Jorge Tadeo Lozano. Dem Grundgedanken der ersten Ausstellung folgend, werden diesmal vier partizipatorische bzw. kollaborative Kunstprojekte vorgestellt. Die Ausstellung ist bis zum 30.09.2017 zu besichtigen.
Katrina Blach verzahnt gesellschaftliche und persönliche Ereignisse zu einer interpersonellen Erzählung und Geschichtsschreibung. Entlang eines Zeitstrahls von 2012 bis 2015 reflektiert sie in Text und Fotografie die Entwicklung der politischen Bewegung von Geflüchteten in Deutschland sowie die Zusammenarbeit und Beziehung zwischen Salif Sare, einem Mensch mit Fluchterfahrung und ihr selbst. Ilaria Biottis Video ist ein Ergebnis des Workshops 'Tukka'l Ciel' ("Berühr den Himmel!") im italienischen Biella in Zusammenarbeit mit Menschen aus Pakistan und zwei professionellen Drachenclubs. Ausgehend vom uralten Traum vom Fliegen, diskutierten die Teilnehmer über metaphorische, politische und empirische Grenzen und deren Überschreitung. Das Künstlerduo Birgit Auf der Lauer und Caspar Pauli stellen in ihrem Werk die letzte Reise von Walter Benjamin nach. Dabei stützen sie sich auf Lisa Fittkos "Mein Weg über die Pyrenäen." Den Live-Text sprach beim Videodreh der syrische Dissident und Jurastudent Osama Almradni. Das Video stellt das Phänomen der Zwangsmigration in einen historischen Kontext. Juan Pablo Díaz und Mattia Bier präsentieren ihr Projekt 'MOTIO. Ein Spiel über EinwanderInnen ohne bestimmten Aufenthaltsstatus'. Nach einer ausführlichen Recherche über die deutsche Migrationspolitik und Abschiebegewahrsam entwickelten die beiden Künstler ein Brettspiel, in dem die Teilnehmer die Rolle eines Migranten ohne Papiere einnehmen und die Hindernisse, die sich ihm in den Weg stellen, überwinden müssen.
Ausgangspunkt der Arbeit ist die Ambiguität der Trümmerberge, der Gegensatz zwischen der schweren Geschichte ihrer Substanz und deren Nutzen als Naherholungsgebiete. Eingegangen wird auf die Auswirkungen, die diese künstlich angelegte Natur auf die Bewohner und die Stadt hat und inwiefern sich die Berliner die auf Trümmern gebauten Erholungsorte aneigneten. Das Sichtbarmachen der uns umgebenden urbanen Transformationsprozesse steht hierbei im Zentrum. Dabei tun sich Fragen danach auf, was eine Gesellschaft erinnert und vergisst und wie mit Zerstörung durch Krieg umgegangen wird.
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