Arbeiter, Alpen und Attrappen
Der Audiowalk als imaginäres Denkmal

Caroline Böttcher

Der Audiowalk erzählt von der „Gescheiterten Weltausstellung“, der Berliner Gewerbeausstellung von 1896.
Die Hörer*innen werden auf ihrem Weg über das Gelände der Gewerbeausstellung zu Begleiter*innen und Kompliz*innen von drei Protagonist*innen. Sie tauchen ein in das kulturelle Leben der heranwachsenden Industriemetropole Berlin und bekommen einen Einblick in die Lebenswelt und die Sorgen der Bewohner*innen.
Mit dem historischen Schauplatz der Erzählung, dem heutigen Treptower Park, erkundet der Audiowalk ein Kapitel der Berliner Geschichte, das in Vergessenheit geraten ist. Auf der Gewerbeausstellung konnten sich die Besucher*Innen in einer Zeit, in der es weder Kino, noch Massentourismus gab, dem bloßen Vergnügen hingeben und der Illusion, für einen Moment in die entlegensten Winkel der Welt zu reisen. Die auf der Gewerbeausstellung stattfindende Kolonialausstellung, Völkerschauen, militärische Veranstaltungen und andere Attraktionen verraten uns heute etwas über die nationalistischen, imperialistischen und kolonialistischen Tendenzen des Deutschen Kaiserreiches. Ich bringe mit diesem Audiowalk die Geschichte(n) an ihren historischen Orte zurück, wo sie nicht mehr sichtbar ist/sind. Das physische Erleben des Ortes und das Aufnehmen von Informationen an dem Schauplatz der Geschichte hat das Potenzial, Geschichte lebendig werden zu lassen und Verknüpfungen zwischen Vergangenem und Gegenwärtigem herzustellen.

Sprecher*innen: Mareike Beykirch als Clara, Christoph Gawenda als Hans,
Steffen Scheumann als Julius und Caroline Böttcher, Einleitung und
Kommentar.
Konzept, Buch, Regie und Schnitt: Caroline Böttcher.
Dramaturgische Beratung: Jacob Hauptmann.
Ton: Insa Schwartz und Jacob Hauptmann.

Caroline Böttcher
geboren in Berlin, arbeitet seit 2007 als freiberufliche Fotografin in Berlin. Seit 2017 entwickelt sie Audiowalks, in denen sie sich mit historischen Schauplätzen auseinandersetzt: Es sind triviale oder abseits liegende Orte und weniger solche, die primär geschichtsvermittelnd sind. Um Geschichte(n) zu rekonstruieren oder zu vermitteln bedient sie sich verschiedener Medien.

Betreut von Kristina Leko