Geschichte

Vorläufer des Instituts war die Kulturpädagogische Arbeitsstelle für Weiterbildung.
Sie wurde 1982 am damaligen Fachbereich 11 – Ästhetische Erziehung / Kunst- und Kulturwissenschaften – eingerichtet. Die Studieninhalte bauten auf Erfahrungen und Ergebnissen des Modellversuchs Künstlerweiterbildung (1976-1981) auf, der in Doppelträgerschaft vom Bundesverband Bildender Künstler und der Hochschule der Künste Berlin, seit dem 01. November 2001 Universität der Künste, durchgeführt wurde. (Dokumentiert in der Dokumentation Künstler und Kulturarbeit, Berlin 1981).

1996 wurden in der HdK die 11 Fachbereiche in 5 Fakultäten umstrukturiert. Das Institut für Kunst im Kontext ist als künstlerisch-wissenschaftliche Einrichtung (KWE) Teil der Fakultät Bildende Kunst.
Der postgraduale Weiterbildungs- und Ergänzungsstudiengang Art in Context mit dem Abschluss Master of Arts / Art in Context am Institut für Kunst im Kontext wurde 2002 erstmals akkreditiert und in 2006 für weitere sieben Jahre (bis 2013) re-akkreditiert.

Die Ziele des Weiterbildungs-Studiengangs Art in Context, der 2002 erstmalig akkreditiert und zum Wintersemester 2006/07 re-akkreditiert wurde, heben auf eine künstlerisch ausgebildete Klientel ab, die sich mit der Entgrenzung traditioneller künstlerischer Arbeitsweisen und Methoden beschäftigt. Die seit mehreren Jahren in der Kunstproduktion übliche Praxis, Strategien aus gesellschaftspolitischen, sozial-theoretischen, wirtschaftspolitischen oder naturwissenschaftlichen Zusammenhängen zu entlehnen und in den künstlerischen Kontext zu übertragen, soll in diesem Studiengang mit Wissen und Kompetenzen unterfüttert werden.
Eine interdisziplinäre Arbeitsweise wird erprobt, die mit der Vermittlung unterschiedlicher Methodiken, Einsichten in unterschiedliche Themenzusammenhänge und einem hohen Grad von Professionalität sowohl im Bereich Recherche und Analyse als auch im Bereich der sozialen Kompetenzen wie z.B. Teamfähigkeit, Kritikfähigkeit, Verhandlungsfähigkeit einhergeht.

Mit dieser Profilierung reagiert der Studiengang auf die gegenwärtige Situation der künstlerischen Auseinandersetzung. Defiziten des grund-ständigen Kunsthochschulstudiums, das oftmals theoriefern und im Meisterprinzip des 19. Jahrhunderts befangen ist, soll ein zeitgemäßes Modell für Arbeit mit Kunst entgegen gesetzt werden: Kunstvermittlung eigener Art, Kunst als Vermittlung, die Künstlerpersönlichkeit und deren Authentizität als Moderator zwischen den Künsten und den Lebenswelten werden allenthalben gefordert, erprobt, modellhaft in systematische Strukturen zu transformieren versucht.


© Foto: Renate Rochner

 

Sowohl aus der Sicht der Kunst- und Kulturinstitute (z.B. Ausstellungswesen, Museen) wie der Bildungsinstitutionen (Schule, Erwachsenenbildung, Früherziehung u.a., Soziale Arbeit, Soziokultur, Kinder- und Jugendkulturarbeit, Verbände) wird Kooperation hoch bewertet mit dem postulierten Bedarf an Qualifizierung und Expansion. Es geht dabei auch um „professionelle Nachwuchspflege“ für den „Beruf Künstler“ wie auch zugunsten künstlerisch-kultureller Bildung als unverzichtbarer Teil Allgemeiner Bildung, z.B. zugunsten des “Kulturpublikums von morgen”. Gerade für diese Bedarfslagen bildet der Studiengang aus, auch mit der Chance Existenzsichernder Zusatzaktivitäten für Künstler, und ohne prinzipielle Perspektivwechsel, z.B. dann dominant als Kunstpädagoge und Kulturvermittler.

In dieser Zuspitzung hat der Studiengang Art in Context bundesweit eine Art Alleinstellungsmerkmal. Er trägt dazu bei, Kunstvermittlung aus der Interessenlage und der besonderen Kompetenz der Künste, der Künstler als Persönlichkeiten und entsprechend ihrer Produktionsweisen, Gestaltungs- und Wahrnehmungsstrategien heraus betreiben zu können – eben ohne Dominanz des Pädagogischen bzw. besonderer Institutionsinteressen wie z.B. der Schulen und der Kulturbetriebe (Berufsfelder Lehrer, Kulturmanager). Trotzdem gilt – und dies sollte im Rahmen von Zielen und dem Konzept des Studiengangs auch programmatisch und entsprechend Studienmodulen, Inhalts- und Aufgabenspektrum deutlich werden: Es geht um die Befähigung zur Gestaltung und Vermittlung künstlerischer und kultureller Verfahren, Strategien, Weltwahrnehmung und Weltaneignung zugunsten von Bildungsprozessen – aber eben im „Modus“ des Ästhetischen, in Kontexten ästhetisch-künstlerischer Produktionsmöglichkeiten an vielerlei Orten und in vielerlei institutioneller, öffentlicher und sozialer Konstellationen. Insofern hat der Studiengang auch eine, allerdings besondere, kunst- und kulturpädagogische Vermittlungsbasis bzw. ein entsprechend eigensinniges Handlungs- und Praxisprofil. Dieses gilt es deutlich zu betonen, zu formulieren und in entsprechenden fachlichen Berufs- wie auch Politikfeldern offensiv darzustellen, öffentlich zu machen und in erweiterte Kunst-, Kultur-, Jugend- und bildungspolitische Verhandlungen bzw. Entwicklungen einzubringen.