Essayfilm als Kompass
und Methode unabhängiger
Stadtforschung

Carsten Lisecki

 

Carsten Liseckis Masterarbeit richtet ihren Fokus auf die Nutzung von Kunst und Kultur als Motor der Berliner Stadtentwicklung. Kunstschaffenden wird eine hohe Wirkmacht zugesprochen bei
der Steigerung der Attraktivität von Stadtteilen, die dann in der
Folge durch angelockte InvestorInnen, Gentrifizierungsprozesse
durchlaufen.

Lisecki untersucht diese Verstrickungen mit filmischen, ethnologischen und performativen Methoden. Er befragt und besucht Initiativen, Demonstrationen, Wahrzeichen und ExpertInnen mit seiner Kameraausrüstung und verbindet die Situationen und Statements zu einem Film mit dem Titel „Spreediame – Ein Essayfilm über Pioniergewächse und Kunstheiler“. Gezeigt werden darin auch eigene Interventionen, wie etwa die Aktion „Kurpark Börek“, in der er künstlerisch partizipatorische Arbeit vor einem Riegel hochpreisiger Townhouses in Berlin Mitte persifliert.

Ein weiteres eigenes Beispiel ist ein Ausschnitt aus einer performativen Führung Liseckis durch eine historische Wohnsiedlung des Architekten Alfred Messels, der mit diesem Gebäudekomplex die Wiege des sozialen Reformwohnungsbaus im Weisbachviertel in Berlin-Friedrichshain begründete.

© Carsten Lisecki

Carsten Lisecki studierte Bildende Kunst und Kunstgeschichte am Capar-David-Friedrich-Institut Greifswald. Er entwirft Shows, Straßentheater, Prosa, Filme, generiert Wissenstransfer und projiziert dieses Konvolut in neue Bezugsräume wie aktivistische Zusammenhänge, Kunstorte und thematisch einschlägige Aktionen und Festivals: Transmediale Berlin, Museum für Angewandte Kunst Köln, Kunsthalle Aarhuis, Kreuzberg Museum, NGBK Berlin, Moyala Universität Kiew, Athens School of Fine Arts, MQ 21 Wien, Tag des offenen Denkmals, Embros Theater Athen, Akademie der ZusammenKUNFT.

Betreut von Claudia Hummel

© Carsten Lisecki

© Carsten Lisecki